Der Blutegel trifft bei seinem Biss auf das System der Grundregulation des Patienten, in dem vasomotorische, gerinnungshemmende, immunologische und antientzündliche Mechanismen zur Abwehr der „Aggression“ eingesetzt werden. Diese muss der Blutegel überwinden, um in kurzer Zeit möglichst viel Blut aufnehmen zu können, ohne dabei den Wirt zu stark zu schädigen, der ihm für weitere Blutmahlzeiten erhalten bleiben soll.
Bei der Blutegeltherapie greifen physikalische (Aderlass/Lymphdrainage), reflektorische und biochemische (Wirkungen der biologisch aktiven Stoffe des Blutegelspeichels) Effekte ineinander und bedingen gemeinsam die heilsame Wirkung der Therapie.