Das Baunscheidt-Verfahren ist eine grossflächige Hautreiztherapie, die einen künstlichen Hautausschlag mit Pustelbildung bzw.
entzündliche Reaktionen der Haut verursacht (ähnlich einer Brennesselreaktion). Beim Baunscheidtieren werden kleine, spitze Nadeln in das zu behandelnde Areal gestochen. Durch Erreichen der
einzelnen Hautschichten werden Strukturen angesprochen, die einen Reiz weiterleiten (willkürlich und unwillkürliches Nervensystem).
Stellenwert: In der naturheilkundlichen Therapie vieler orthopädischer Beschwerden, aber auch unterschiedlicher vegetativer Symptome
und als Umstimmungsmittel ist das Verfahren ein einfach zu handhabendes, rasch wirkendes Therapeutikum.
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Hauptindikationen: Bewegungsapparat, Astheniker bzw. Leeretypen (Hypotonie und Anämie), Allgemeine Infektlabilität, Abdomen
(Reizmagen, Gastritis, Gallenwegsdyskinesien, exkretorische Pankreasschwäche, chron. Obstipation, Reizkolon, Divertikulitis). Eingesetzt auch bei chronischen Entzündungen, Schmerz- und
Reizzuständen, Myogelosen und Verkrampfungen, Arthrose, Rheumatismus, Gicht, Migräne etc.
- Weitere Indikationen: Pädiatrie (Infekte, Angina, Keuchhusten, Enuresis, Impffolgen in Form von Gelenkbeschwerden und Adynamie). Kinder mit Leere-Zustände sprechen auf die tonisierende
Therapie gut an. HNO-Bereich, Schwindel, Ohrensausen, Urogenitale Erkrankungen wie Harninkontinenz, chron. Harnwegsinfekte, Prostatitis, Potenzprobleme, Adnexitis, Amenorrhö, Dysmenorrhö junger
und klimaktischer Frauen, Psyche und Vegetativum: klimakterische Depressionen, reaktive Depressionen, Augenerkrankungen: Glaskörpertrübungen, Liderkrankungen etc.
Wirkung
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durchblutungssteigernd
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schmerzdämpfend
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tonusregulierend
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wirkt auf chemischen Weg auf das hormonale System (Hautreflexzonen)
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über die Nervenbahnen auch die inneren Organe erreichend (segmental-kutiviszeral)
- Kontraindikation: Autoimmunerkrankungen, allergische Erkrankungen, hohes Fieber, nicht direkt über lokalen Entzündungen, Nävi.